Schritt eins: Herausfinden, was man will

Zuerst sollte man sich fragen, was man sich von der Auszeit erhofft und was man in den nächsten Monaten erreichen möchte. Eine Sprache lernen? Die Welt sehen? Am besten die Ziele auf ein Blatt Papier schreiben, dann hat man sie vor Augen und wird sie eher erfüllen. Soll das Ziel zum Berufswunsch passen? Ein angehender Lehrer könnte in Guatemala mit Straßenkindern arbeiten, ein Germanist an das Goethe-Institut nach Bangkok gehen, und ein Ingenieur könnte sich an einem Projekt von Ingenieure ohne Grenzen beteiligen. Private Anbieter wie Raleigh International, Education First und i-to-i bieten Freiwilligendienste an. Wer das Gap Year nutzen will, um sich auf dem Arbeitsmarkt umzusehen, kann sich Praktika suchen. Das Career Center der Uni hilft bei der Suche. Wichtig ist nur, dass man sich nicht verzettelt – also vorher überlegen, was sich sinnvoll kombinieren lässt: zum Beispiel zuerst ein Sprachkurs und dann ein Praktikum im Ausland oder zuerst ein Praktikum und dann anschließend noch durch das Land reisen.

Schritt zwei: Finanzielles regeln

Hat man noch kein Geld für seine Auszeit zurückgelegt, sollte man sich jetzt schnell um die Finanzierung kümmern und zum Beispiel einen Nebenjob suchen. Nach dem Bachelorabschluss verliert man generell den günstigen Studentenstatus: Viele Ermäßigungen fallen weg, auch die Krankenversicherung wird teurer, bei bezahlten Praktika werden höhere Sozialabgaben fällig. Ab 25 bekommt man kein Kindergeld mehr. Ein Gap Year kann viel Geld kosten. Die Gebühr, die private Anbieter verlangen, um ein Auslandspraktikum zu vermitteln, kann bei mehr als 1.000 Euro liegen. Der Vorteil: Die Anbieter kümmern sich um das Visum und die Unterkunft, und meist gibt es auch eine Einführungswoche. Günstiger, aber risikoreicher ist es, alles selbst zu organisieren.

Dieser Text stammt aus dem ZEIT Campus Ratgeber, der am Kiosk erhältlich ist. Klicken Sie auf das Bild, um auf die Seite des Magazins zu gelangen.

Schritt drei: Visa, Impfungen, Post

Wenn man weiß, wo und wie man das Jahr verbringen will, muss man klären, für welche Länder man ein Visum braucht, und es zeitnah beantragen. Für Myanmar beträgt die Bearbeitungszeit etwa zwei Wochen, für den Iran sind es zehn Tage. Bei der Krankenkasse kann man nachfragen, gegen welche Krankheiten man sich impfen lassen muss. Impfungen können viel Zeit in Anspruch nehmen. Wenn man auf Reisen ist oder während eines Praktikums zur Untermiete wohnt, sollte man vorher klären, wohin man sich wichtige Post senden lässt. Vielleicht wartet man noch auf sein Bachelorzeugnis – oder die Zusage einer Uni für einen Masterstudienplatz. Dann macht es Sinn, bei der Post einen befristeten Nachsendeauftrag mit der Adresse der Eltern einzurichten oder einen Freund darum zu bitten, die Post durchzusehen.